LEIPZIG, 18. MÄRZ 2006
Die Kunst ist frei, aber wie frei ist der Künstler? Seit Maxim Biller und Alban Nikolai Herbst vor Gericht standen, lassen Autoren vor Erscheinen ihrer Romane neuerdings juristisch dahingehend prüfen, ob sie Klagen realer Personen befürchten müssen. Eine komplexe Frage. Denn welches Recht soll letztlich höher stehen: dasjenige einer Privatperson, die zum literarischen Material wird? Oder das der grundgesetzlich geschützten Kunst? Brisanter Stoff in historisch vermintem Gelände – für Autoren und Verleger, nicht zuletzt aber auch für Juristen in Zeiten medialer (Selbst-)Entblößung.
Karl-Heinz Ladeur
Private Zensur autobiographischer Romane?
Kritische Anmerkungen zu den Rechtskonflikten um die Romane Esra, Meere und andere
Joseph von Westphalen
Rücksicht auf Verluste
Podiumsdikussion:
Annett Gröschner, Antje Kunstmann, Karl-Heinz Ladeur, Ingo Schulze, Joseph von Westphalen, Juli Zeh – vorgestellt und moderiert von Frauke Meyer-Gosau