Die Deutsche Literaturkonferenz verleiht diese Auszeichnung

Frau Dr. Annette Kasper

in Würdigung ihrer Verdienste um den Erhalt und Ausbau der Ernst-Abbe-Bücherei zu Jena und das öffentliche Bibliothekswesen in Thüringen.

Erfurt, den 11. Oktober 1997

Friedrich Dieckmann
Birgit Dankert

Dr. Annette Kasper ist seit 1985 Leiterin der Ernst-Abbe-Bücherei in Jena. Es ist ihr in den vergangenen 12 Jahren gelungen, die Tradition dieser über die Grenzen des Landes Thüringen hinaus bekannten Kultur- und Bildungseinrichtung zu wahren, zu pflegen und die Bibliothek gleichzeitig zu einem modernen Dienstleistungsbetrieb auszubauen.

Dem Engagement Annette Kaspers ist es zu verdanken, daß die Ernst-Abbe-Bücherei als Institution der Zeiss-Werke nicht das Schicksal so vieler Bibliotheken in den neuen Bundesländern ereilte: die Schließung. Ihr gelang es, die Bürger für die Interessen der Bibliothek und damit für ihre eigenen zu gewinnen, und sich dabei starker Partner wie des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, der Bertelsmann-Stiftung und anderer zu versichern. Die Ernst-Abbe-Bücherei konnte so auch nach 1991 im Bewußtsein der Öffentlichkeit als bedeutendes kulturelles Zentrum der Stadt und des Landes verankert werden.

Annette Kasper hat darüber hinaus engagiert und produktiv in der Sektion 2 des Deutschen Bibliotheksverbandes (Bibliotheken für Versorgungsbereiche von 100.000 bis 400.000 Einwohnern) und im Landesverband Thüringen des Deutschen Bibliotheksverbandes in verantwortlichen Positionen mitgearbeitet. Sie war maßgeblich beteiligt an der Schaffung und Entwicklung neuer Bibliotheksstrukturen, an der Entwicklung und Durchsetzung einer neuen Bestandskonzeption für die Öffentlichen Bibliotheken und am Ausbau und der Festigung innerbibliothekarischer Kommunikationsstrukturen.

Annette Kasper hat sich in einer schwierigen Zeit des Umbruchs hervorragende Verdienste um die Ernst-Abbe-Bücherei, aber auch um die Bibliotheksentwicklung in den neuen Bundesländern insgesamt erworben und sich damit auch um diejenigen, für die Bibliotheken da sind, die Bürgerinnen und Bürger aller Altersgruppen und Interessengebiete, verdient gemacht.